Beschreibung
Im Kino begegnet uns Ludwig van Beethoven gleich in doppelter Hinsicht: Seine Musik kommt im filmischen Einsatz auf verschiedenste Weise zu Gehör. Und als Person erscheint er auf der Leinwand abgebildet und dargestellt.
Die mediale Aufbereitung von Beethoven im Kino hat das Bild mitgeprägt, das wir von dieser in ihrer Rezeption einzigartigen Musikerpersönlichkeit haben. Die Forschung hat diesem für das Verständnis wichtig gewordenen Aspekt der Beethoven-Rezeption im Rahmen der 'popular culture' bisher allerdings nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt.
Das Buch konzentriert sich auf Spielfilme und darunter auf solche, die Musik von Beethoven entweder bloß als Filmmusik beiziehen oder sich auch mit der Person Beethoven beschäftigen. Die in den Beiträgen von renommierten Vertreterinnen und Vertretern aus Musik-, Film- und Medienwissenschaft behandelten Gegenstände und analysierten musikalischen Beispiele sind sowohl thematisch als auch historisch breit gestreut. Sie reichen von der Gegenwart zurück bis zu den Stummfilm-Anfängen, sie schließen unterschiedliche Sparten und Genres des Feature Films ein, und neben Biopics findet auch Beethoven in Cartoons seinen Platz.
Mit Beiträgen von Julie Brown, Michael Custodis, Guido Heldt, Christoph Henzel, Gregor Herzfeld, Saskia Jaszoltowski, Irene Kletschke, Franziska Kollinger, Peter Moormann, Albrecht Riethmüller, Enjott Schneider und Hans Jürgen Wulff.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Grundsatz
- Enjott Schneider: Vom Film an sich und Beethovens "Aura"
Querschnitte
- Guido Heldt: Hören im Beethoven-Film
- Peter Moormann: Ambivalent: Das Allegretto der 7. Symphonie im Film
- Gregor Herzfeld: Beethovens Musik als "Protagonistin" im gegenwärtigen Hollywood-Film
- Albrecht Riethmüller: Phantasien über Ethos und Gewalt seiner Musik
- Saskia Jaszoltowski: Beethoven (re-)animiert. Cartoonfigur, tragisches Genie und Superhero
- Michael Custodis: Hahaha Haaa. Beethoven in Comedy-Formaten
Muster
- Julie Brown: "Silent" composer biopics? "Origin of Beethoven's 'Moonlight Sonata'"
- Irene Kletschke: Wessen Kultur? Die "Pastorale" in Walt Disneys "Fantasia" (1940) zwischen Kunstfreiheit, kultureller Aneignung und Identitätspolitik
- Hans J. Wulff: "Fidelio" (1956): Oper + Film, Musiktheater + Musikfilm
- Christoph Henzel: Kein Denkmal. Zu Horst Seemanns "Beethoven. Tage aus einem Leben" (1976)
- Franziska Kollinger: "The sounds were real horrorshow!". Das Allegretto der 7. Symphonie in Gaspar Noés "Irréversible" (2002)
Abspann
- Albrecht Riethmüller: Einige Gedanken bei Gelegenheit von Mauricio Kagels "Ludwig van" (1970)
Die Verfasserinnen und Verfasser der Beiträge
Register der Filme
Register der Beethoven-Werke
Personenregister
Rezensionen
"Der Herausgeber ist zu einem überzeugenden Sammelband zu beglückwünschen. Das selbst gesetzte Ziel, 'beispielhaft die Vielfalt und Fülle aufzuzeigen, in denen Beethoven und seine Musik im Film kontextualisiert erscheinen', erreicht der Band uneingeschränkt. Lesenswert."
MEDIENwissenschaft 04/2023
"Insgesamt muss diese Publikation in ihren vielfältigen Blicken und Aspekten sowie der Fundiertheit der Beiträge als Basiswerk zu diesem Thema angesehen werden."
film-netz.com, 17.6.2023
"Ein lesenswertes, umfassend informierendes und selbst für Filmfans, die keine Klassik-Kenner sind, durchaus verständliches Buch, dessen Nutzwert mittels der beigefügten Register der Filme und adaptierten Beethoven-Werke noch gesteigert wird."
Badische Zeitung, 24.5.2023
"Der Band gibt viele Impulse. Arthouse-Filme sind thematisiert, auch Biopics, Zeichentrick- oder Stummfilme. Hervorragend lektoriert und auch für Cineasten sehr lesenswert."
Torsten Möller, DEUTSCHLANDFUNK, 9.1.2023
"Ludwig van Beethoven ist nicht nur einer der bekanntesten Komponisten überhaupt – auch für die Leinwand ist sein Leben und Schaffen von nicht zu unterschätzender Bedeutung. Wie genau, das untersucht jetzt ein neues Buch, herausgegeben von dem Musikwissenschaftler Albrecht Riethmüller. Das Buch geht sehr präzise und analytisch an die verschiedenen Aspekte heran. Aber auch wenn die Aufsätze wissenschaftlichem Anspruch genügen, wird auf allzu viele Fachbegriffe verzichtet, so dass auch Filmfans, die nicht Klassikexperten sind, das Buch mit Gewinn lesen können."
Andreas Göbel, rbb Kultur, 4.1.2023
"13 Texte befassen sich im Buch des Musikwissenschaftlers Albrecht Riethmüller mit unterschiedlichen Themen. Sie fügen sich zu einem interessanten Spektrum vom Biopic bis zum Cartoon. Unter den Autorinnen und Autoren dominiert die Musikwissenschaft. Das wirkt sich aber nicht auf die Balance zwischen den künstlerischen Bereichen aus. Die filmischen Erkenntnisse sind beeindruckend. Dem Herausgeber Albrecht Riethmüller ist ein Basisbuch zu verdanken. Es schließt eine Lücke in der Filmliteratur."
Hans Helmut Prinzler, 3.1.2023