Am 11. April 2021 verstarb Renate Oesterhelt im Alter von 82 Jahren. Die älteste Tochter des Firmengründers Richard Boorberg und Mitgesellschafterin des Verlages begründete 1969 mit ihrem Ehemann Dr. Berndt Oesterhelt die edition text+kritik, die sie bis zu ihrem Tod verlegerisch begleitete. Sie war zudem von Beginn an im Stiftungsvorstand und im Stiftungsrat der im März 1991 von ihr, ihrem Mann und ihren Schwestern errichteten mildtätigen BOORBERG Stiftung aktiv, die bedürftige Menschen unserer Gesellschaft unterstützt.
Renate Oesterhelt begründete 1978 die Reihe Schreiben andernorts über zeitgenössische fremdsprachige Autorinnen und Autoren, in der seitdem rund 20 Titel erschienen sind, darunter über Cormac McCarthy, Mario Vargas Llosa, Pablo Neruda, Nathalie Sarraute oder zuletzt Ngugi wa Thiong'o. Der Schwerpunkt bei der Zusammenstellung der Bände lag immer darauf, auch die Hintergründe des politischen, kulturellen und historischen Umfelds "andernorts" für das Verständnis der Literatur mit zu beleuchten. Aber auch andere Seh- und Lebensweisen in verwandten Kulturkreisen mit in die Betrachtung zu nehmen. "Ich bekenne, ich habe gelebt." — Pablo Neruda