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    Russische Musik in Westeuropa bis 1917
    Ideen - Funktionen - Transfers

    • Kartoniert

      2018, 326 S., s/w Abb. , Notenbl.
      ISBN 978-3-86916-702-2
      € 44,00
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    • eBook (PDF)

      2020, 326 S., s/w Abb. , Notenbl.
      ISBN 978-3-86916-995-8
      € 39,99
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    Beschreibung

    "Russische Musik" konfrontierte die westeuropäischen Nachbarn ab den 1860er Jahren mit einem neuen Repertoire, das ebenso befremdete wie faszinierte. Dieser Band vergleicht die Transferprozesse und die Gründe für die unterschiedliche Resonanz in Deutschland, Frankreich, England und Italien.

    Ab den 1860er Jahren rückten russische Komponisten zunehmend ins Blickfeld des internationalen Musiklebens. Der Band bietet, ausgehend vom Ansatz der Kulturtransferforschung, erstmals einen länderübergreifenden Vergleich, wie russische Musik nach Westeuropa gelangte, wie sie dort wahrgenommen und für eigene Bedürfnisse genutzt wurde.
    16 Fallstudien legen neue Fakten zur Verbreitung russischer Werke vor, beleuchten wichtige Vermittler (wie Franz Liszt, Hans von Bülow, Sergej Kusevickij oder den Impresario Bernhard Pollini) und arbeiten die unterschiedliche Resonanz auf das russische Repertoire heraus. Der Austausch mit dem deutschsprachigen Raum setzte etwas früher und breiter ein als mit Frankreich, wo das Repertoire ab den 1880er Jahren jedoch eine weit intensivere ästhetische Diskussion auslöste; Italien und Großbritannien entwickelten ebenfalls spezifische Rezeptionstraditionen. Dabei wurde auch die innerrussische Differenzierung zwischen vermeintlich "westlich" orientierten Komponisten und "Slawophilen" je unterschiedlich aufgegriffen. Insgesamt ermöglichen die Beiträge ein differenziertes Verständnis der Rezeption und Konstruktion "typisch" russischer Züge vor dem Hintergrund der eigenen Interessen im jeweiligen Land.

    Der Band enthält Beiträge von Steven Baur, Lucinde Braun, Philip Ross Bullock, Christoph Flamm, Anna Fortunova, Inga Mai Groote, Hans-Joachim Hinrichsen, Roland Huesca, Stefan Keym, Jeanna Kniazeva, Helmut Loos, Vincenzina C. Ottomano, Marina Raku, Dorothea Redepenning, Wolfram Steinbeck und Stefan Weiss.

    Inhaltsverzeichnis

    - Inga Mai Groote · Stefan Keym: Einführung: Russische Musik in Westeuropa
    - Dorothea Redepenning: "Ils valent la peine qu'on s'en occupe sérieusement, dans l'Europe musicale." Franz Liszt als Mediator russischer Musik in Westeuropa
    - Hans-Joachim Hinrichsen: Zwischen "hochbegabten schöpferischen Talenten" und "Tartarismus mit europäischem Firniß". Hans von Bülows ambivalentes Verhältnis zur russischen Musik
    - Marina Raku: Der Hamburger Intendant "Monopollini" als Propagandist der Musik Cajkovskijs im deutschsprachigen Raum
    - Stefan Keym: Auffrischung oder Abweichung von der Tradition? Präsenz und Wahrnehmung russischer Symphonik in Leipzig bis 1914
    - Stefan Weiss: Nationale Musik vom internationalen Dirigenten. Arthur Nikischs Beitrag zur Rezeption russischer Musik in Deutschland
    - Wolfram Steinbeck: "Eigentlich nur Geflunker, Sand in die Augen"? Cajkovskij bei Mahler
    - Helmut Loos: Paul Juon und die Rezeption russischer Musik im deutschsprachigen Raum
    - Jeanna Kniazeva: Jacques Handschin auf der Suche nach seiner Wissenschaft. Briefe an Karl Krumbacher
    - Anna Fortunova: "Mit besonderer Wertschätzung". Oskar von Riesemanns Schriften zu russischer Musik
    - Christoph Flamm: Sergej Kusevickij: ein Vermittler russischer Musik im Westen?
    - Steven Baur: Russia, Western Europe, and "Pictures at an Exhibition"
    - Philip Ross Bullock: Are You Musical? Sexuality and Social Utopianism in the Reception of Russian Music in Late-Victorian and Edwardian Britain
    - Vincenzina C. Ottomano: Überlegungen zur Rezeption russischer Opern in Italien. "Una vita per lo Czar" und "Boris Godunov" in Mailand
    - Lucinde Braun: "Diémer m’a offert son concours". Cajkovskij und seine Interpreten in Frankreich
    - Inga Mai Groote: Historiographie und Popularisierung der russischen Musik in Frankreich. Von Bourgault-Ducoudray zu Calvocoressi
    - Roland Huesca: Die Ballets Russes in Paris. Eine Anatomie des Geschmacks der Belle Époque

    - Russische Musik in Westeuropa – wichtige Aufführungsdaten
    - Autorinnen und Autoren
    - Personenregister

    Rezensionen

    "Das Buch zeichnet sich durch vielfach spannende Zugänge und großen Materialreichtum aus; als Studie zum Kulturtransfer der russischen Musik nach Westeuropa ist es hoch anregend und beispielgebend. Der Leser begegnet einer Fülle von Russland-Bildern und Abbildern, die sich unter ganz unterschiedlichen Voraussetzungen konstituierten – und damit für die Nachwelt ein breites Feld an Projektionen und Deutungsmöglichkeiten bereithalten."

    nmz, Ausgabe 4/2020

    "Der Herausforderung einer Darstellung russischer Musik (nicht nur in Westeuropa) haben sich die Autorinnen und Autoren dieses Buches mit Akribie und Leidenschaft gestellt."

    info-netz-musik.de, 18.4.2019

    "Der neue Aufsatzband 'Russische Musik in Westeuropa bis 1917' enthält eine illustre Sammlung sehr unterschiedlich akzentuierter, mal sehr lebendig und anschaulich, mal eher wissenschaftlich-nüchtern geschriebener Aufsätze. (...) Als Leser bekommt man eine Idee von dem, was russische Musik in Westeuropa bis zum Ersten Weltkrieg bewegt hat, und wie unterschiedlich sie auch von Nation zu Nation aufgenommen wurde."

    SWR2, "Treffpunkt Klassik", Buch-Tipp vom 7.11.2018

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