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    Jahrbuch für die Literatur der fünfziger Jahre
    Band 18
    Hörspiel

     



    Beschreibung

    Mit guten Gründen gilt das Hörspiel als die literarische Leitgattung der fünfziger Jahre.
    Mit der Entwicklung zum Massenmedium bietet das Radio dem Hörspiel ungeahnte Möglichkeiten. Die Rundfunkanstalten richten mit jeweils anderen Anforderungen und Publikumsrücksichten wöchentliche Sendezeiten ein, zu denen sich die Hörerinnen und Hörer vor den Apparaten versammeln.
    Der große Bedarf schafft lukrative Verdienstmöglichkeiten. Vieles wird rasch geschrieben und ebenso rasch versendet. Das Genre erlebt eine Ausdifferenzierung. Es entstehen essayistische Features und reportageartige Hörfolgen, erzählerische Werke und Theaterstücke werden funkdramaturgisch aufbereitet und umgesetzt. Das ästhetische Ideal ist die 'funkische' Form. Im Zentrum steht das Wort, die Personenrede ersetzt die gestische Handlung, Geräusche bilden die Kulisse.
    Der Band bringt Beiträge zur Programmgestaltung der Sender, zur Hörerforschung, zu den vorrangigen Sujets und ihrem Aktualitätsbezug, zu Inszenierungspraktiken. Monografische Aufsätze befassen sich mit Hörspielen von u. a. Ingeborg Bachmann, Friedrich Dürrenmatt, Günter Eich, Max Frisch, Inge und Heiner Müller (Arno Schmidts "Nachtprogramme") und mit dem "Hörspielpapst" Heinz Schwitzke.

    Inhaltsverzeichnis

    - Editorial

    Medialität des Hörspiels
    - Britta Herrmann: Terra incognita und "Medium schlechthin" – Hörspiele der 1950er Jahre. Ein Plädoyer für ihre Erforschung
    - Susanne Weichselbaumer: Das Hörspiel der fünfziger Jahre im Bayerischen Rundfunk
    - Luisa Drews: Hörerforschung und Hörerziehung. Eine Doppelstrategie der 1950er Jahre
    - Hans-Ulrich Wagner: Ein Nestor mit allem Nachdruck. Der "Hörspielpapst" Heinz Schwitzke
    - Desiree Hebenstreit / Arno Herberth: Kanonisierungsprozesse in Österreich: Die Vergabe der Österreichischen Staatspreise für Literatur im Bereich Hörspiel
    - Nils Rottschäfer: 'Gott im Äther': Religiöse Sinnsuche im Nachkriegshörspiel

    Repräsentation und Experiment
    - Andreas Wicke: "... durch vermehrte Spannung ersetzt ..." Unterm Birnbaum und die Fontane-Rezeption im (Kriminal-)Hörspiel der fünfziger Jahre
    - Jost Eickmeyer: "Rascher schwemmt alles mein Fluss hinweg." Zu Günter Eichs Hörspiel "Unterm Birnbaum" nach Theodor Fontanes Erzählung
    - Detlef Haberland: Friedrich Dürrenmatts Hörspiel "Nächtliches Gespräch mit einem verachteten Menschen" (1951)
    - Gerhard Sauder: Max Frischs Hörspiel "Rip van Winkle" (1953)
    - Barbara Wiedemann: Brandstifter. Max Frisch hört Ingeborg Bachmanns Hörspiel "Der gute Gott von Manhattan"
    - Sven Behnke: Arno Schmidts 'Dark Academia'. Seine Nachtprogramm-Funkdialoge in den fünfziger Jahren
    - Kai Bremer: Hörspiel und Produktion. Über Heiner und Inge Müllers "Der Lohndrücker und Die Korrektur"

    - Die Beiträgerinnen und Beiträger
    - Adressen der Beiträgerinnen und Beiträger
    - Personenregister

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