Rezensionen
"Der ruhelose Alleskönner: Ein Prachtband über den japanischen Komponisten Toru Takemitsu! Ein opulenter Band der edition text + kritik dokumentiert das reiche Schaffen des japanischen Komponisten Toru Takemitsu. Leben und Werk werden ausführlich verhandelt. Darüber hinaus kommt Takemitsu mit eigenen Schriften zu Wort. Höchst erfrischend etwa die munteren Gespräche mit John Cage und Iannis Xenakis, zwei Komponisten, denen er sich besonders verbunden fühlte. Zum ersten Mal gibt es jetzt ein vollständiges Werkverzeichnis (von Rüdiger Albrecht). Allein 104 Seiten nimmt dieses monumentale Verzeichnis ein. Takemitsu war auch publizistisch fleißig. Eine repräsentative Auswahl kann man auf immerhin 270 Seiten nun auch in diesem opulenten Buch studieren."
Richard Schroetter, TAGESSPIEGEL, 9.9.2024
"Die Monographie bietet Studien zum kompositorischen Schaffen, ein chronologisch angelegtes Verzeichnis der mehr als 500 Werke und erstmals eine Auswahl an Texten Takemitsus in deutscher Übersetzung – ein umfassendes Kompendium."
nmz – neue musikzeitung, 9/2024
"Erstmals wird nun umfassend das Leben und Werk von Toru Takemitsu in einer deutschsprachigen Publikation beleuchtet. Ein spannendes Komponistenporträt!"
Guido Fischer, RONDO, 4/2024
"Gegen den japanischen Klangkünstler Toru Takemitsu gibt es mancherlei Vorurteile. Ein neues Buch zerstört sie alle.
Eine Rehabilitierung aber hat Takemitsu nicht nötig; die Ablehnung beruht einfach auf Unkenntnis und Fehldeutung. Beiden kann jetzt leichter denn je abgeholfen werden, nämlich mit dem Sechshundertseitenband 'Toru Takemitsu: Globalisiertes Komponieren', herausgegeben von den beiden Musikwissenschaftlern Markus Bandur und Rainer Schmusch.
Das Buch erhellt den lebensgeschichtlichen wie den avantgardegruppendynamischen Hintergrund von Takemitsus Aufbruch zu neuen Formen und Inhalten in Japan und macht mit Einzelbetrachtungen verständlich, wie ihm seine Auseinandersetzung mit westlichen Importen von Messiaen über den Jazz bis zu den Beatles die Dekontamination einer durch die Schrecken des Weltkriegs entstellten Lokalkulturerfahrung per Welt-Gehörausbildung ermöglichte. Vor allem aber schenken Bandur und Schmusch dem hiesigen Publikum rund dreißig Texte Takemitsus in deutscher Übersetzung, die bei aller Neigung des Verfassers zum rhapsodischen, elliptischen und eher spürsinnigen als argumentativen Denken seine Methodik der kreuzweisen Befruchtung unterschiedlicher akustisch-gestischer Erzählweisen und Instrumentieroptionen in klaren Arbeitsschritten entfalten."
Dietmar Dath, Frankfurter Allgemeine Zeitung
"Nun ist nicht ein, sondern das Standardwerk über Toru Takemitsu in deutscher Sprache entstanden. Auf weit über 600 Seiten umfasst es drei Teile, die als eigenständige Publikationen auch separat hätten veröffentlicht werden können. Jeder dieser Teile kann als grundlegend für die Kenntnis von und Auseinandersetzung mit Takemitsu bezeichnet werden: sieben Aufsätze über seine Musik; zahlreiche Texte des Komponisten, die für sein Denken und seine Ästhetik wesentlich sind; dazwischen ein präzise recherchiertes Werkverzeichnis."
Walter-Wolfgang Sparrer, NZfM 4/2024
"Toru Takemitsu sitzt zwischen den Stühlen, oder besser: In einem 'Dritten Raum', der sich öffnet zwischen seinen Bezugspunkten Messiaen, Cage oder Ligeti auf der westlichen und auf der östlich-japanischen Seite durch traditionelle japanische Hofmusik. Schnell wird bei der Lektüre des umfangreichen Sammelbandes klar: Takemitsu ist ein skeptischer Komponist, der sich nicht festlegt – und sich nicht festlegen lässt. Er übt Kritik an der Rationalität europäischer Komposition, zugleich aber auch an japanischen Musiktraditionen.
Der Sammelband ist erhellend und bringt anschaulich die verschiedenen Einfluss-Sphären Takemitsus deutlich zum Vorschein. Viel zu lang wurde Takemitsu von der Musikwissenschaft vernachlässigt. Nun liegt erstmals ein ebenso ausführlicher wie vielfältiger Takemitsu-Band vor, der mit viel Akribie und Leidenschaft Wesentliches bündelt. Besonderes Lob verdienen die überwiegend erstmalig übersetzten Texte Takemitsus."
Torsten Möller, DEUTSCHLANDFUNK, 27.5.2024