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    Toru Takemitsu
    Globalisiertes Komponieren

    • Kartoniert

      2024, 635 S., s/w Abb. , Notenbl.
      ISBN 978-3-86916-818-0
      € 49,00
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    • eBook (PDF (Digitales Wasserzeichen))

      2024, 635 S., s/w Abb. , Notenbl.
      ISBN 978-3-96707-183-2
      € 48,99
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    Beschreibung

    Der Band versammelt kultur- und musikanalytische Studien über Werke und Werkgruppen aus allen Phasen des Schaffens von Toru Takemitsu und wendet sich insbesondere den spannungsvollen Verwerfungen zu, aus denen Takemitsus Komponieren im Kontext einer Moderne mit globalem ästhetischen Anspruch hervorgeht.
    Zusätzlich dokumentiert der Band den musikalischen Schriftsteller Takemitsu in einer hier erstmals auf Deutsch erscheinenden Auswahl aus der fünfbändigen Originalausgabe seiner Texte und enthält außerdem ein vollständiges Werkverzeichnis.

    Die Wahrnehmung von Toru Takemitsu (1930–1996) in der Musikwelt ist heterogen: Als vielleicht bedeutendster japanischer Komponist westlichen Stils genießt er in seiner Heimat Japan höchstes Renommee und war zudem einer der wichtigsten Protagonisten der Avantgarde. Viele seiner Werke wie etwa sein Orchesterstück "Requiem" (1957) haben dort eine singuläre Popularität erlangt und sind aus dem Konzertleben nicht mehr wegzudenken. Und nicht zuletzt ist sein Name verbunden mit zahlreichen Klassikern des japanischen Films, zu denen er die Filmmusik beisteuerte.
    Ganz anders die Wahrnehmung Takemitsus im Westen: Während in der angloamerikanischen Welt seine harmonisch gefällige Musiksprache aufgrund ihres neoimpressionistischen Gestus, häufig inspiriert von der Philosophie der japanischen Gärten, viel Anklang findet und er in Frankreich vor dem Hintergrund des Spektralismus zunehmend intensiver rezipiert wird, interessiert man sich im deutschsprachigen Raum besonders für sein Aufbrechen und Neuverknüpfen von japanischen und europäisch-avantgardistischen Kompositionsparadigmen.

    Inhaltsverzeichnis

    - Markus Bandur / Rainer Schmusch: Vorwort

    I
    - Roger Woodward: Begegnungen mit Toru Takemitsu
    - Mitsuko Ono: Toru Takemitsu und "Jikken Kobo"
    - Imke Misch: "I try to free myself". Kulturelle Identität im musikalischen Denken Toru Takemitsus
    - Kenjiro Miyamoto: Das Gestern im Morgen: "Litany – Lento in Due Movimenti". Zur Entwicklung der Musiksprache Toru Takemitsus in seinem frühen Komponieren
    - Rüdiger Albrecht: Annäherung und Entfernung. Wege zu Toru Takemitsus "Arc", dem Schlüsselwerk der 1960er Jahre
    - Saori Kanemaki: Der immersive Klang-Garten. Toru Takemitsus "In an Autumn Garden" für Gagaku-Ensemble (1973–79)
    - Rainer Schmusch: Regen – Fluss – Meer. Natur und Struktur in einigen kammermusikalischen und kammerorchestralen Werken Toru Takemitsus

    II
    Rüdiger Albrecht: Werkverzeichnis Toru Takemitsu

    III Toru Takemitsu – Texte
    Editorische Vorbemerkung
    - Meine Methode
    - Meine Realität
    - Chopin, der Einsame – Ansichten eines Komponisten über Chopin
    - Piano triste
    - Natur und Musik – Tagebuch des Komponisten
    - Filmmusik
    - Eine Linie – der Maler Kagaku Murakami
    - John Cage
    - Ein Schritt im November – Notizbuch zu November Steps
    - Dialog über das Sehen
    - Jazz
    - Yasuji Kiyose und Fumio Hayasaka
    - Ein Spiegel und ein Ei
    - Mein Papierklavier
    - Interview mit CINEJAP
    - Vision Redon
    - No und Vergänglichkeit
    - Wasser
    - Schönheit neu definieren
    - Vielschichtigkeit von Ton und Sprache
    - Tageszeit der Musik – an Ort und Stelle des Schöpferischen
    - Die Geburt des Tons
    - Die Vision der Harmonie
    - Ein Essay
    - Traum und Zahl – Die musikalische Sprache
    - Die Musikerziehung, die ich erhielt
    - Jenseits des Pessimismus – John Cage
    - Gibt es keine Grenzen in der Musik – Iannis Xenakis
    - Das lydische Konzept von George Russell
    - Der Ton des Ostens und der Ton des Westens – Über die Kultur des Sawari
    - Erinnerung an Eclipse
    - Die Melodie als Wille, zu erzählen
    - Zum Meer
    Glossar

    Register
    - Personenregister
    - Werkregister

    Rezensionen

    "Der ruhelose Alleskönner: Ein Prachtband über den japanischen Komponisten Toru Takemitsu! Ein opulenter Band der edition text + kritik dokumentiert das reiche Schaffen des japanischen Komponisten Toru Takemitsu. Leben und Werk werden ausführlich verhandelt. Darüber hinaus kommt Takemitsu mit eigenen Schriften zu Wort. Höchst erfrischend etwa die munteren Gespräche mit John Cage und Iannis Xenakis, zwei Komponisten, denen er sich besonders verbunden fühlte. Zum ersten Mal gibt es jetzt ein vollständiges Werkverzeichnis (von Rüdiger Albrecht). Allein 104 Seiten nimmt dieses monumentale Verzeichnis ein. Takemitsu war auch publizistisch fleißig. Eine repräsentative Auswahl kann man auf immerhin 270 Seiten nun auch in diesem opulenten Buch studieren."

    Richard Schroetter, TAGESSPIEGEL, 9.9.2024

    "Die Monographie bietet Stu­dien zum kompositorischen Schaf­fen, ein chronologisch angelegtes Ver­zeichnis der mehr als 500 Werke und erstmals eine Auswahl an Texten Ta­kemitsus in deutscher Übersetzung – ein umfassendes Kompendium."

    nmz – neue musikzeitung, 9/2024
    "Erstmals wird nun umfassend das Leben und Werk von Toru Takemitsu in einer deutschsprachigen Publikation beleuchtet. Ein spannendes Komponistenporträt!"

    Guido Fischer, RONDO, 4/2024
    "Gegen den japanischen Klangkünstler Toru Takemitsu gibt es mancherlei Vorurteile. Ein neues Buch zerstört sie alle.
    Eine Rehabilitierung aber hat Takemitsu nicht nötig; die Ablehnung beruht einfach auf Unkenntnis und Fehldeutung. Beiden kann jetzt leichter denn je abgeholfen werden, nämlich mit dem Sechshundertseitenband 'Toru Takemitsu: Globalisiertes Komponieren', herausgegeben von den beiden Musikwissenschaftlern Markus Bandur und Rainer Schmusch.
    Das Buch erhellt den lebensgeschichtlichen wie den avantgardegruppendynamischen Hintergrund von Takemitsus Aufbruch zu neuen Formen und Inhalten in Japan und macht mit Einzelbetrachtungen verständlich, wie ihm seine Auseinandersetzung mit westlichen Importen von Messiaen über den Jazz bis zu den Beatles die Dekontamination einer durch die Schrecken des Weltkriegs entstellten Lokalkulturerfahrung per Welt-Gehörausbildung ermöglichte. Vor allem aber schenken Bandur und Schmusch dem hiesigen Publikum rund dreißig Texte Takemitsus in deutscher Übersetzung, die bei aller Neigung des Verfassers zum rhapsodischen, elliptischen und eher spürsinnigen als argumentativen Denken seine Methodik der kreuzweisen Befruchtung unterschiedlicher akustisch-gestischer Erzählweisen und Instrumentieroptionen in klaren Arbeitsschritten entfalten."

    Dietmar Dath, Frankfurter Allgemeine Zeitung
    "Nun ist nicht ein, sondern das Standardwerk über Toru Takemitsu in deutscher Sprache entstanden. Auf weit über 600 Seiten umfasst es drei Teile, die als eigenständige Publikationen auch separat hätten veröffentlicht werden können. Jeder dieser Teile kann als grundlegend für die Kenntnis von und Auseinandersetzung mit Takemitsu bezeichnet werden: sieben Aufsätze über seine Mu­sik; zahlreiche Texte des Komponisten, die für sein Denken und seine Ästhetik wesentlich sind; dazwischen ein präzise recherchiertes Werkverzeichnis."

    Walter-Wolfgang Sparrer, NZfM 4/2024
    "Toru Takemitsu sitzt zwischen den Stühlen, oder besser: In einem 'Dritten Raum', der sich öffnet zwischen seinen Bezugspunkten Messiaen, Cage oder Ligeti auf der westlichen und auf der östlich-japanischen Seite durch traditionelle japanische Hofmusik. Schnell wird bei der Lektüre des umfangreichen Sammelbandes klar: Takemitsu ist ein skeptischer Komponist, der sich nicht festlegt – und sich nicht festlegen lässt. Er übt Kritik an der Rationalität europäischer Komposition, zugleich aber auch an japanischen Musiktraditionen.
    Der Sammelband ist erhellend und bringt anschaulich die verschiedenen Einfluss-Sphären Takemitsus deutlich zum Vorschein. Viel zu lang wurde Takemitsu von der Musikwissenschaft vernachlässigt. Nun liegt erstmals ein ebenso ausführlicher wie vielfältiger Takemitsu-Band vor, der mit viel Akribie und Leidenschaft Wesentliches bündelt. Besonderes Lob verdienen die überwiegend erstmalig übersetzten Texte Takemitsus."

    Torsten Möller, DEUTSCHLANDFUNK, 27.5.2024

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