Beschreibung
Mit seinem Roman "Effi Briest" schuf er Weltliteratur, mit seinem Gedicht "Herr Ribbeck von Ribbeck im Havelland" steht er heute in den Schulbüchern. Sein einziger Ausbildungsberuf: Apotheker. Sein langjähriger Broterwerb: Journalist.
In die Literaturgeschichte fand Theodor Fontane (1819–1898), Nachkomme hugenottischer Flüchtlinge, über Umwege. Hinterlassen hat er ein Werk, das erst als Kippfigur Kontur gewinnt: changierend zwischen Poesie und Journalismus, zwischen Unterhaltung und Hochkultur, zwischen Provinz und Metropole.
Dieser Sonderband entdeckt einen zwiespältigen Fontane – und einen Glücksucher auf der Schwelle zu jener Moderne, die sich um ihn herum sozial, medial und schließlich auch ästhetisch entfaltete.
Inhaltsverzeichnis
- Theodor Fontane: Zeitung
- Iwan-Michelangelo D’Aprile: Mimesis ans Medium. Zeitungspoetik und journalistischer Realismus bei Theodor Fontane
- Gabriele Radecke: "ihr werdet schmunzeln und lächeln und blättern und lesen und immer weiterlesen". Anmerkungen zur Entstehung und Edition von Theodor Fontanes Theaterkritiken
- Petra McGillen: Die Karten-Ente oder Vom Sehen mit dem Bleistift. Zur Funktion der Skizzen in Theodor Fontanes Notizbüchern
- Christiane Barz: Fontane unter der Tarnkappe. Poetische Magie im "Werneuchen"-Kapitel der "Wanderungen durch die Mark Brandenburg"
- Theodor Fontane: Wie man in Berlin so lebt
- Natalia Igl: Un/Gleichzeitigkeiten. Großstadt als Verhandlungsraum der multimodalen Moderne von Fontane bis Ruttmann
- Rolf Parr: Theodor Fontanes 'Rhetorik der einschränkenden Bedingung'
- Gerhard Kaiser: "Es ist etwas Böses in ihr". Abgründe in Theodor Fontanes Erzählkunst
- Heike Gfrereis: Böse Mädchen kommen überall hin. Fontane lesen 1985
- Eva Geulen: Frauen vom Meer. Zum exzentrischen Ort von Theodor Fontanes "Unwiederbringlich"
- Theodor Fontane: Wurzel’s (Berliner Ehedialoge.)
- Walter Hettche: Gelee, Gymnasium, Gesellschaftstrara. Zu Theodor Fontanes Gedicht "Wurzel’s«"
- Rüdiger Görner: Und Effi schaukelt. Die Welt der Dinge bei Theodor Fontane
- Frieder von Ammon: Der alte Fontane und die Entfabelung des Romans
- Peer Trilcke: Strichmännchen mit »Knax«. Eine Beobachtung zu Fontanes unvollendeten Figuren
- Tilman Krause: Theodor Fontane als Klatschmaul. Über "Von Zwanzig bis Dreißig"
- Barry Murnane: Fiktionale Pharmazie. Theodor Fontanes Apotheker und Apotheken vor dem Hintergrund pharmazeutischer Modernisierung im 19. Jahrhundert
- Roland Berbig: Die 6 oben oder die Null – gleichviel. Glück und Spiel: Theodor Fontanes Lebensweg
- Wolfgang Rasch: Auswahlbibliografie zu Theodor Fontane 2006–2018
- Siglenverzeichnis
- Notizen
Rezensionen
"Der Begründer der Reihe TEXT+KRITIK HEINZ Ludwig Arnold hatte niemals vor, ausgewogen alle Aspekte des jeweils behandelten Schriftstellers zu beleuchten. Ihm ging es vielmehr darum, mit Hilfe eines hochqualifizierten Autorenteams den Literaturfreunden und -forschern möglichst viele ungeahnte Anregungen zu geben und die Aktualität der jeweiligen Persönlichkeit und ihres Werks aufzuzeigen. Diese Prinzipien behielten seine Nachfolger – Editoren und Lektoren – bei. Der von Peer Trilcke herausgegebene Band über Theodor Fontane steht würdig und imposant in dieser Tradition."
Martin Lowsky, literaturkritik.de, 24.4.2029
"Wir resümieren: Ein wertvoller Band mit originellen, sogar richtungsweisenden Beobachtungen."
Lo, Mitteilungen der Theodor Fontane Gesellschaft, 56, Juni 2019