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    "Musiker unserer Zeit"
    Internationale Avantgarde, Migration und Wiener Schule in Südamerika

     



    Beschreibung

    1936 kam es zur Übersiedlung zahlreicher Musiker, Sänger und Komponisten nach Südamerika. Ihre Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren resultierte in der Neudeutung und Transformation von Ideen und Diskursen europäischer Musiktradition.
    In dem Buch werden drei Zentren Neuer Musik vorgestellt und untersucht: "Nueva Música" in Buenos Aires (1937–1950), "Música Viva" in Rio de Janeiro und São Paulo (1939–1951) sowie "Tonus" in Santiago de Chile (1947–1959). Sie beschäftigten sich mit der Komposition und der Aufführung aktueller Musik und bildeten so Räume der Zusammenarbeit zwischen Südamerikanern und Emigranten. Eine weitere Gemeinsamkeit war die produktive Rezeption der Musik der Wiener Schule, deren Komposition und Interpretation sich jedoch in jedem Land durch unterschiedliche Deutungen und Erscheinungsformen auszeichnete. Die Akteure dieser Zentren waren miteinander vernetzt und beteiligten sich an internationalen musikalischen Initiativen. In der Identifizierung mit der internationalen Avantgarde findet sich der Kern ihrer nicht-eurozentristischen Konzeption von Kunstmusik. Diese bildete zugleich einen günstigen Ausgangspunkt für die Integration von deutschsprachigen Emigranten in eine neue Gesellschaft.

    Weitere Informationen über das Buch und die Autorin sowie ergänzende Materialien unter:
    https://musikerunsererzeit.wordpress.com/

    Inhaltsverzeichnis

    Einleitung

    1: Zur Modernisierung der Kunstmusik in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Argentinien, Brasilien und Chile
    1 Kunstmusik in Lateinamerika vor dem 20. Jahrhundert
    2 Das 20. Jahrhundert im Wechselspiel privater und öffentlicher Institutionen
    2.1 Buenos Aires
    2.2 Rio de Janeiro und São Paulo
    2.3 Santiago de Chile
    2.4 Erste Spuren der Musik der Wiener Schule während der 1920er und 1930er Jahre
    2.5 Fazit
    3 Zur Rolle europäischer Emigranten

    2: Francisco Curt Lange, Americanismo musical und die Förderung Neuer Musik in Lateinamerika während der 1930er und 1940er Jahre
    1 Biografische Skizze
    2 Americanismo musical als Ausgangspunkt interamerikanischer Vernetzungen
    3 Die moderne Musik im "Boletín latino-americano de música" (BLAM)
    3.1 Die Suplementos musicales
    3.2 Das Bild internationaler Musik im BLAM
    4 Die Editorial Cooperativa Interamericana de Compositores (ECIC)
    5 Fazit

    3: Akteure und Netzwerke musikalischer Avantgarde in Argentinien, Brasilien und Chile
    1 Juan Carlos Paz und seine internationalen Beziehungen über die IGNM
    2 Frühe Begegnungen zwischen Francisco Curt Lange und Juan Carlos Paz
    3 Hans-Joachim Koellreutters Mitarbeit bei der ECIC
    4 Esteban Eitler, Vermittler zwischen Musikkulturen
    5 Fré Focke und die chilenische musikalische Avantgarde
    6 Fazit

    4: Die Nueva Música in Buenos Aires (1937–1950)
    1 Aufführungsorte und Aufführungskontext von Nueva Música
    2 Eine Anthologie aktueller Musik in Buenos Aires
    2.1 Das Repertoire der Conciertos de la nueva música (1937–1943)
    2.2 Das Repertoire der ersten Jahre der ANM (1944–1950)
    2.3 Das Repertoire der Wiener Schule bei Nueva Música
    3 Musikernetzwerke um Nueva Música
    3.1 Sofía Knoll und ihre Verbindungen zu deutschsprachigen Musikern
    3.2 Esteban Eitler als Interpret und Mitveranstalter
    3.3 Weitere deutschsprachige und jüdische Musiker bei Nueva Música
    3.4 Erste Jahre der ANM und neue Verbindungen zu Komponisten
    4 Música en los doce tonos. Zwölftonwerke von Juan Carlos Paz (1934–1951)
    4.1 Umdeutungen, Erfindungen und Selbstpositionierung (1934–1937)
    4.2 ‚Strikte‘ Zwölftonmusik versus ‚athematischer‘ Stil (1937–1944)
    4.3 Neue Wege der Schönberg-Rezeption (1945–1951)
    5 Fazit: Zwölftonmusik und Internationalität

    5: Música Viva in Rio de Janeiro und São Paulo (1939–1951)
    1 Die erste Phase von Música Viva (1939–1943)
    2 Die zweite Phase von Música Viva (1944–1951)
    2.1 Koellreutter als Kompositionslehrer (1943–1948)
    2.2 Die Radiosendung Música Viva (1944–1950)
    2.3 Konzerte von Música Viva (1944–1951)
    2.4 Manifeste, Bulletins "Música Viva" (1947/48) und die soziale Funktion der Musik
    3 Reisen und neue Wege der Zwölftonmusik. Koellreutter und Música Viva in Europa (1948–1951)
    4 Música em douze sons. Kompositionen von Koellreutter und Guerra-Peixe
    4.1 Lieder von Koellreutter zwischen deutscher Musikkultur und brasilianischem Modernismo (1940–1949)
    4.2 Werke von Guerra-Peixe zwischen Zwölftonmusik und brasilianischer Musiktradition (1944–1949)
    5 Die Frage nach dem Wesen brasilianischer Kunstmusik und das Ende von Música Viva
    6 Fazit

    6: Fré Focke, Esteban Eitler und Tonus in Santiago de Chile (1947–1959)
    1 Fockes Wirkung in Chile (1947–1957)
    1.1 Teilnahme bei den Festivals chilenischer Musik und bei der Konzertreihe der chilenischen Komponistengesellschaft (ANC)
    1.2 Kompositionslehre
    1.3 Das Bild zeitgenössischer Musik innerhalb der offiziellen chilenischen Institutionen
    2 Konzerte von "Pro Arte" und von Radio Cooperativa (1952–1953)
    3 Die Konzertreihe von Tonus (1953–1959)
    3.1 Repertoire
    3.2 Musikernetzwerke um Tonus
    4 Música dodecafónica. Kompositionen von Focke und Eitler in Chile
    4.1 Fré Fockes Werke für Tonus (1954–1955)
    4.2 Esteban Eitlers Kammermusik in Chile (1953–1956)
    5 Fazit: Kontinuitäten und neue Wege

    Schlussbetrachtungen und Ausblick

    Literaturverzeichnis
    Anhang: 1 Archive - 2 Abkürzungen - 3 Zitate in Originalsprache und Übersetzungen - 4 Werkkataloge

    Rezensionen

    "eine gründliche und umfassende Darstellung"
    NZfM, Nr. 6/2018

    "So soll Forschung sein!"
    info-netz-musik.de, 17.10.2019

    Weiterführende Informationen

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