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    "Was er uns gibt, ist der reine Klang ..."
    Nam June Paiks musikalische Kompositionen (1945–1963)

    • Kartoniert

      2023, 396 S., farb. Abb., 1. Auflage
      ISBN 978-3-96707-714-8
      € 42,00
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    • eBook (PDF (Digitales Wasserzeichen))

      2023, 396 S., farb. Abb., 1. Auflage
      ISBN 978-3-96707-715-5
      € 41,99
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    Beschreibung

    Das wenig bekannte und kaum erforschte musikalische Frühwerk von Nam June Paik (1932–2006) sowie seine im Rheinland entstandenen Kompositionen – ein nicht nur werkbiografisch bedeutsames Konvolut, das hier kunst- und musikwissenschaftlich erstmals systematisch erschlossen wird.

    Im Fokus steht der Zeitraum von 1945 bis 1963: Die Arbeiten aus diesen knapp 20 Jahren zeichnen sich durch eine fortschreitende Entgrenzung der Disziplinen aus. Sie beginnen mit ersten Kompositionsversuchen des jugendlichen Paik in konventioneller Notenschrift, reichen über die Einführung Elektroakustischer Musik und aktionistischer Elemente bis hin zu dem musikalischen Environment "EXPosition of Music. ELectronic Television" (1963), das in seiner bewussten Überwindung der Disziplingrenzen von besonderer Relevanz für die Kunstgeschichtsschreibung werden sollte.

    Die vorgestellten Kompositionen unterscheiden sich nicht nur in ihrer zuerkannten Qualität, sie sind auch in vollkommen unterschiedlichen geografischen, kulturpolitischen, künstlerischen und intellektuellen Kontexten entstanden. Damit fordern sie eine transdisziplinäre Perspektive geradezu heraus. Von besonderer Bedeutung ist, dass Paik 1958 und 1959 im Rahmen der Darmstädter Ferienkurse sein Debüt als Komponist feiern wollte. Mit seinem ersten öffentlichen Konzert in der Düsseldorfer "Galerie 22" (1959) verließ er jedoch den konventionellen Rahmen einer Musikaufführung. Auf den Bruch mit institutionellen Repräsentationsmodi und damit einer gewahrten Distanz zur Neuen Musik folgte seine primär intermediale (Selbst-)Verortung.

    Inhaltsverzeichnis

    1. Einleitung

    2. Retrospektive (Selbst-)Inszenierung von Paik als Komponist
    2.1 Jugendkompositionen
    2.2 Korea
    2.2.1 "Piano Composition" (1945)
    2.2.2 3 Fragmente (1946–48)
    2.2.3 "After many many days" (1947) und "Funeral March" (1948)
    2.2.4 Paiks Handschrift in den Re-Kompositionen
    2.3 Japan
    2.3.1 "Streichquartett" (1955/57)
    2.3.2 Paiks Mystifikation des "Streichquartetts"
    2.4 Zwischen Notentext und Bild & Fluxus Gesamtausgabe
    2.5 Inszenierung als Komponist und Spiel mit historischer Authentizität

    3. Notationsprobleme und Spiel mit Hybridität in "Poly-Heterophonie nach Silla-Hyangga" (1957/58)
    3.1 Kontext: Fortner – Darmstadt
    3.2 Produktionsästhetische Analyse
    3.2.1 Partitur in konventioneller Notenschrift
    3.2.2 Verbalisierung von Notation in Paiks Briefen
    3.2.3 Unbestimmtheiten
    3.2.4 Notationsprobleme im Kompositionsprozess
    3.3 Der Titel als 'komplexere Aussage'
    3.3.1 Begriffliche Bezugnahmen
    3.3.2 Kultureller Bezugsrahmen
    3.3.3 Notenschrift? Vorschrift
    3.4 Exkurs: "Random Access" (1957/78)
    3.5 Spiel mit Hybridität

    4. Analyse der Konzeption, Dokumentation und Rezeption von "Hommage à John Cage. Musik für Tonbänder und Klavier" (1958/59)
    4.1 Kontext: Fortner – Darmstadt – WDR
    4.2 Produktionsästhetische Analyse
    4.2.1 Das produzierte Tonband
    4.2.2 Verbale Ausführungen in Paiks Briefen
    4.2.3 Verschiedene Aufführungen
    4.2.4 Unbestimmtheiten
    4.2.5 Rezeptionsästhetische Analyse der Konzeption und Aufführungspraxis
    4.3 Notationsweisen
    4.4 Die Hommage an John Cage
    4.4.1 Der Widmungsadressat
    4.4.2 Weitere namentliche Bezugnahmen
    4.4.3 Strategien der Selbsthistorisierung und Rezeptionslenkung
    4.5 Programmatik der Amusik

    5. Komponierte Möglichkeitsräume in "EXPosition of Music. ELectronic Television" (1963)
    5.1 Kontext: Fluxus – Galerie Parnass
    5.2 Produktionsästhetische Analyse
    5.2.1 Konzeptuelle Vorstufe "Sinfonie for 20 Rooms" (1961)
    5.2.2 Das realisierte Environment "EXPosition of Music. ELectronic Television"
    5.2.3 Werkbiografische Verbindungen
    5.2.4 Wandelkonzert für alle Sinne
    5.3 Die manipulierten Fernsehapparate
    5.4 Ein Möglichkeitsraum
    5.4.1 Musikalische Raumperspektiven
    5.4.2 Die Einbeziehung des Publikums
    5.4.3 Die gewählte Raumsituation
    5.4.4 Verwerkung und Distribution
    5.5 Von einer gesamten Sinfonie zu ihrer Exposition

    6. Ausblick: Japan-Aufenthalt und Profilierung als Videokünstler

    7. Schlusswort und Ausblick
    7.1 Zusammenfassung und Ergebnisse
    7.2 Ansätze für die zukünftige Forschung und Praxis

    Literatur- und Quellenverzeichnis
    Bildnachweis
    Danksagung

    Rezensionen

    "Endlich mal was zu Nam June Paik (1932–2006), das Leerstellen füllt, das die Zeit des später weltberühmten Videokünstlers vor seiner Phase als Antimusiker und Fluxist untersucht, das sein 'traditionelles' Musikwerk thematisiert."

    Stefan Fricke, Neue Zeitschrift für Musik, 3/2024

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