×

Abobedingungen

Keine Aboinformationen hinterlegt.

Bitte tragen Sie für das Abonnement Ihre Adressdaten ein:

×

    +
    ermäßigte Bestellung
    unbefristet
    mindestens ein Jahr

    ×


    Karl Böhm
    Biografie, Wirken, Rezeption

    • Gebunden

      2025, 612 S., farb. Abb. , Notenbl., 1. Auflage
      ISBN 978-3-96707-584-7
      € 48,00
      Bestellen
      Zur Merkliste hinzufügen
    • eBook (PDF (Digitales Wasserzeichen))

      2025, 612 S., farb. Abb. , Notenbl., 1. Auflage
      ISBN 978-3-96707-585-4
      € 47,99
      Bestellen
      Zur Merkliste hinzufügen
     



    Beschreibung

    "Damit bin ich in die Geschichte eingegangen so daß wenigstens etwas von mir übrig bleibt." So kommentierte der Grazer Dirigent Karl Böhm (1894–1981) in seinem Tagebuch jene von ihm geleitete "Fidelio"-Aufführung am 5. November 1955, mit der die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Wiener Staatsoper wiedereröffnet wurde – und "150 Millionen hörten am Rundfunk zu", ergänzte er stolz.

    Mehr als vier Jahrzehnte nach seinem Tod scheint das, was von Karl Böhm "übrig geblieben" ist, in wenigen Leitmotiven und Positionen festgefahren. Dem von vielen verehrten Kapellmeister alten Schlags, der nach dem Zweiten Weltkrieg an den Pulten in Wien, Salzburg und Bayreuth zum kulturellen Wiederaufbau beigetragen hat und zeitweise als populärster Dirigent der deutsch-österreichischen Tradition neben Herbert von Karajan galt, schlagen von anderer Seite die Hinweise auf seine Haltung und Taten während der NS-Zeit entgegen. Und während die einen seine Mozart-, Wagner- und Strauss-Dirigate als maßstabsetzend betrachten, werden sie von anderen entschieden abgelehnt, häufig vor allem sein Mozart als "arg, teilweise schändlich routiniert" (Peter Gülke).

    Die 23 Beiträge des Bandes, die sich auf die Kapitel "Biografie & Karriere" sowie "Repertoire & Interpretation" verteilen, leisten zum ersten Mal eine umfassende kritische Auseinandersetzung mit diesem streitbaren Dirigenten, der – obgleich moralisch wie ästhetisch häufig unterschiedlich bewertet – unübersehbare Spuren in der Musikgeschichte hinterlassen hat.

    Mit Beiträgen von Julian Caskel, Andreas Domann, Martin Elek, Harald Haslmayr, Raymond Holden, Ursula Kramer, Michael Kraus, Hartmut Krones, Erik Levi, Helmut Loos, Laurenz Lütteken, Moritz Oczko, Richard Osborne, Arabella Pare, Ryan M. Prendergast, Oliver Rathkolb, Peter Revers, Paula Schlüter, Rainer Schwob, Arne Stollberg, Chanda VanderHart und Thomas Wozonig.

    Inhaltsverzeichnis

    - Einleitung

    I. Biografie & Karriere
    - Andreas Domann: Marginalien zum Verhältnis von Theorie und Empirie. Karl Böhms Selbstdarstellungen im Lichte der Praxeologie und der Biografieforschung
    - Harald Haslmayr: Einer aus Graz
    - Chanda VanderHart: Karl Böhm – Liederkomponist? Zu den 20 Liedern für Singstimme und Klavier
    - Ursula Kramer: "Ich erinnere mich ganz genau"? Wenn bestehende Narrative auf die historischen Quellen treffen. Karl Böhms Darmstädter Jahre (1927–1931)
    - Oliver Rathkolb: Karl Böhm und der Nationalsozialismus
    - Moritz Oczko: Karl Böhm in Dresden. Blaupause eines Opernmuseums
    - Thomas Wozonig: "... was Böhm einmal mit diesen Werken in Salzburg gewesen ist". Karl Böhms Spuren in der Salzburger Festspielgeschichte
    - Michael Kraus: Karl Böhm und die Wiener Staatsoper. Die zweite Direktion (1954–1956)
    - Paula Schlüter: Karl Böhm und die Bayreuther Festspiele
    - Erik Levi: Charm Offensive and Autumnal Love Affair. Karl Böhm in London, 1936 and between 1962 and 1980
    - Richard Osborne: Böhm and Karajan. Two Careers and a Cohabitation
    - Ryan M. Prendergast: The Straussian Colossus. Karl Böhm's Advocacy of Richard Strauss's Operas in America

    II. Repertoire & Interpretation
    - Hartmut Krones: Ist Karl Böhms Mozart wirklich Wolfgang Amadeus Mozart?
    - Julian Caskel: Neutralität und Autorität. Karl Böhm und Mozarts "Eine kleine Nachtmusik"
    - Laurenz Lütteken: Auf dem Weg zum "modernen Realismus". Karl Böhm und Mozarts Opern
    - Helmut Loos: Karl Böhm als Interpret Beethoven'scher Orchesterwerke. Selbstverständnis und Umsetzung
    - Arabella Pare: Karl Böhm's 1939 Recordings of the Beethoven Piano Concertos Op. 37, Op. 58, and Op. 73
    - Arne Stollberg: Durch Mozart geläutert? Karl Böhms Wagner am Beispiel der "Tannhäuser"-Ouvertüre (1939 bis 1978)
    - Martin Elek: Karl Böhm and the Finale of Brahms's "Fourth Symphony". A Structuralist Approach?
    - Raymond Holden: A Hero's Life Performed. Karl Böhm and the Orchestral Music of Richard Strauss
    - Peter Revers / Rainer Schwob: "[...] weithin sichtbar als Markstein in der neuesten Musik- und Opernentwicklung". Karl Böhm und Alban Bergs "Wozzeck" sowie "Lulu"
    - Thomas Wozonig: "dieser Komponist ist richtig zukunftsträchtig." Karl Böhm als Hindemith-Interpret

    Zeittafel
    Kurzbiografien
    Register Namen & Werke
    Register Wirkungsorte & Institutionen

    Rezensionen

    "Beim Namen 'Karl Böhm' rümpfen auch heute noch viele die Nase. Für die einen verdunkelt sein unrühmliches Verhalten in den Jahren 1933 bis 1945 seinen reichen diskografischen Nachlass. Für die anderen war der österreichische Dirigent trotz seiner weltweiten Reputation gerade als Spezialist für die Opern von Mozart, Wagner und Strauss ein allzu nüchtern zu Werke gehender Musiker – dem noch 1978 Kollege Sergiu Celibidache vorhalten sollte, er habe 'noch keinen einzigen Takt Musik in seinem Leben dirigiert'. Seine Rolle während des Nationalsozialismus, aber auch sein musikalisches Erbe stehen im Mittelpunkt einer lesenswerten Aufsatzsammlung, mit der internationale Musikwissenschaftler und Kritiker das Bild Böhms intensiver beleuchten und dabei so manche Klischees bereinigen bzw. geraderücken."

    Guido Fischer, RONDO, 1/2025
    "Der von Thomas Wozonig sorgfältig edierte Band lebt von einer erfreulich kritischen Herangehensweise der einzelnen Autorinnen und Autoren. Karl Böhm wird keinesfalls glorifizierend auf einen Sockel gehoben, sondern sein Leben und sein künstlerisches Erbe aus unterschiedlichen Perspektiven so gründlich unter die Lupe genommen, dass es am Ende schwerfällt, ein verallgemeinerndes Fazit zu ziehen. Karl Böhms Vermächtnis ist weit komplexer, als es einige heute gängige Stereotype nahelegen. Das zeigt der neue Band eindrucksvoll."

    Christoph Vratz, Deutschlandfunk, 17.3.2025
    "Karl Böhm: Obwohl als Choleriker berüchtigt, als 'Anti-Star' und Antipode des schillernden Kosmopoliten Karajan beschrieben, avanciert der gebürtige Grazer zum Publikumsliebling. (...) Den Versuch, den Künstler in seiner Vielschichtigkeit und Widersprüchlichkeit zu erfassen, unternimmt ein neuer Sammelband, der 23 Beiträge von Musikwissenschaftern und Historikern enthält. (...) Bereits 1936 engagierte sich der Künstler – wenngleich niemals NSDAP-Mitglied – für die Ideologie der neuen Machthaber in Deutschland, schildert Historiker Oliver Rathkolb. (...) Wie stark sich Böhms Mozart-Stil von jenem von Originalklang-Pionieren wie Harnoncourt unterscheidet, beschreibt Hartmut Krones detailreich: Der selbsternannte Verfechter der Werktreue setze auf 'Legato-Schönklang', anstatt die Artikulationsbezeichnungen des Schöpfers zu befolgen – und präge damit die romantisierende Mozart-Interpretation seiner Zeit. Auch hier klaffen Selbstbild und Realität auseinander."

    Salzburger Nachrichten, 25.2.2025
    "Keine Hommage auf Karl Böhm, sondern eine wohltuend nüchterne Auseinandersetzung mit einer Dirigentenpersönlichkeit, deren Erfolg aus heutiger Sicht sowohl musikalisch als auch moralisch teilweise rätselhaft erscheint."

    Hans Georg Nicklaus, ORF Ö1, 21.3.2025
    "Mit dieser neuen Mammut-Biografie ist dem Verlag edition text+kritik ein bemerkenswertes Standardwerk gelungen. Der von Thomas Wozonig herausgegebene Band behandelt so ziemlich alle Facetten des vielschichtigen Dirigentenlebens, vom Nationalsozialismus bis zur Nachkriegskarriere."

    Axel Brüggemann, backstageclassical.com, 13.3.2025

    Weiterführende Informationen

    E-Mail erfolgreich versendet.


    weiter
    Bookmark and Share
    × Ihre Merkliste

    Bitte melden Sie sich für die Nutzung dieser Funktion an.

    Bestellung erfolgreich.

    Vielen Dank für Ihre Bestellung.

    Zurück

    Fehler beim Versenden der E-Mail.

    Fehler beim Versenden der E-Mail. Versuchen Sie es bitte später erneut oder kontaktieren Sie unseren Support.

    Zurück